Mein voriger Artikel endete damit, dass ich zwar gut behandelt wurde, aber nicht geheilt. Das ist immer noch zutreffend. Allerdings beobachte ich, dass mir bestimmte Aufgaben, ziemlich viel mentale Power abverlangen, mich aber nicht umhauen. Aktuell geht es mir mit der Aufgabe, im Verwaltungsbeirat unserer WEG mitzuwirken, recht gut. Punktuell kommt an manchen Tagen einiges auf mich zu, und ich muss mich um vieles kümmern.
Gestern war so ein Tag. Ich war am frühen Nachmittag schon ziemlich ausgepowert, und heute meinte ein Anrufer, ich könne mich auch noch um eine komplexe Angelegenheit kümmern, die mich überfordert hätte. Aber ich habe ein neues Wort gelernt und angewandt. Das Wort ist nicht kompliziert, kam mir früher aber zu selten über die Lippen: „NEIN!“ Es war ganz einfach, und ich habe mir auch nicht das schlechte Gewissen gegönnt, sondern ein ganz ruhiges.
Was ich in der psychosomatischen Schön-Klinik Bad Bramstedt mit auf den Weg bekommen habe, war ja u.a.: Ball flachhalten. Mache ich, so lange das Leben mitspielt. Wenn nicht, muss ich die Folgen tragen und bin einige Tage außer Gefecht. Nun kommt dazu: „NEIN“ sagen, wenn man befürchtet, dass der „Ball zu hoch springt“, dass also Stress aufkommen könnte. Da meine Tätigkeit im Verwaltungsbeirat ehrenamtlich ist, kann mich auch keiner zu irgendwas zwingen. Da ist das Feld, sich im Nein-Sagen zu üben, recht groß.
Tut aber richtig gut, wenn ich’s mache.